FREMDE HEIMAT

Ein Dokumentarfilm

 

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Fremde Heimat


Vier Studenten drehen einen Film über die einzige deutsche »Chinatown« und die Geschichte der Chinesen im Dritten Reich.

Im »Hotel Hongkong« in Hamburg wird ein Teil deutsch-chinesischer Vergangenheit sichtbar, den kaum einer kennt: Die Geschichte der in Deutschland lebenden Chinesen zur Zeit des NS-Regimes. Vier Studenten der Konstanzer Hochschule Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) haben dort den Film »Fremde Heimat« gedreht und damit den Kurzfilmpreis gewonnen, den die Hochschulrektorenkonferenz zum Deutsch-Chinesischen Jahr der Wissenschaft und Bildung 2009/2010 ausgeschrieben hatte.

Nahe der Hamburger Reeperbahn existierte bis in die 40er-Jahre Deutschlands einziges Chinesenviertel. Dann machte die »Chinesenaktion« der Nationalsozialisten dem fernöstlichen Treiben ein Ende. Geblieben ist nur das »Hotel Hongkong« des chinesischen Migranten Chong Tin Lam. Heute steht seine Tochter Marietta Solty hinter dem Tresen. Dort betreut sie ihre vom Leben und von der See gezeichneten Gäste. Sie erzählt von ihrem Vater, der in Deutschland lebte, von den Nazis verfolgt wurde, trotzdem blieb und sich doch nie heimisch fühlte. Sie berichtet von ihrem eigenen heimatlosen Leben zwischen den Kulturen.  Der Film erlaubt den Blick in gleich mehrere exotische Welten – die der einzigen deutschen »Chinatown«, aber auch die der gestrandeten Seebären, die im »Hotel Hongkong« einen Zufluchtsort finden. Die Dokumentation richtet die Aufmerksameit auf einen der letzten noch verbliebenen Orte in Deutschland, an dem sich die traurige Geschichte der Chinesen im Dritten Reich manifestiert.

Die vier Studenten des Studiengangs Kommunikationsdesign haben den Film im Rahmen eines Semesterprojekts bei Prof. Andreas P. Bechtold gedreht. Eva-Maria Kreuzer, Fabia Schubert, Tobias Hoss und Hannes Ruß wollten sich ernsthaft mit dem Thema »Deutschland und China« auseinandersetzen, Klischees überwinden. Die Geschichte von Marietta, ihrem Vater und ihrem »Hotel Hongkong« erzählen sie stellvertretend für das Leid, das den Chinesen in Deutschland einst angetan wurde.